Das vierte Mal Gold für Nottuln
Nottuln. Die Geschichte des European Energy Award (EEA) begann für Nottuln im Jahr 2005. Damals bewarb sich das Stiftsdorf zum ersten Mal um den Preis, der für besonderes Engagement bei Energieeffizienz und Klimaschutz vergeben wird. Dafür wurde die Gemeinde prompt mit einem EEA in Silber belohnt.
2012 errang Nottuln das erste Mal Gold. Genauso wie in 2015 und 2018. Die vierte Goldmedaille dieser Art hat sie Ende der vergangenen Woche während einer Auszeichnungsveranstaltung im Rahmen des trinationalen Energy Award Gold Anlasses im baden-württembergischen Lörrach verliehen bekommen. Die feierliche Übergabe der Auszeichnungen erfolgte durch Gudrun Heute-Bluhm, Präsidentin des internationalen Vereins European Energy Award und ehemalige Oberbürgermeisterin der Stadt Lörrach.
Das Label European Energy Award Gold wird Kommunen verliehen, welche sich kontinuierlich und auf höchstem Level für Klimaschutz, Energieeffizienz und erneuerbare Energien engagieren.
Bürgermeister Dr. Dietmar Thönnes und Klimaschutzbeauftragte Martina Marquardt-Wißmann freuen sich sehr über diese erneute Auszeichnung.
„Trotz deutlich verschärfter Kriterien ist uns diese Bewertung erneut gelungen. Das zeigt, wie weit vorne wir mit unseren Maßnahmen für den Klimaschutz liegen“, sagt Dietmar Thönnes.
Mit dem EEA in Gold gehört die Gemeinde Nottuln zu insgesamt 61 Landkreisen, Städten und Gemeinden aus Deutschland, Österreich, Schweiz, Frankreich, Italien und Luxemburg, die in diesem Jahr alle mit Gold ausgezeichnet worden sind.
Der Gold-EEA wurde an insgesamt elf deutsche Landkreise und Kommunen verliehen. Neben den Kreisen Borken, Coesfeld, Lippe und Steinfurt sind es die Städte und Gemeinden Aachen, Brakel, Borgholzhausen, Chemnitz, Emsdetten, Nottuln und Soest.
Eingebettet war die Auszeichnungsveranstaltung in ein zweitägiges thematisches Rahmenprogramm mit verschiedenen Besichtigungen und Workshops für die rund 160 Teilnehmenden des Events. Schwerpunktthema war die Wärmetransformation von fossilen Energien hin zu erneuerbarer Wärme.
Eine Kommune wird nur dann mit dem EEA in Gold ausgezeichnet, wenn sie 75 Prozent der maximal erreichbaren Punkte bei der Bewertung bekommen hat. Das wiederum bedeutet, dass diese Kommunen den Gold-EEA für ihr besonders erfolgreiches Engagement beim Klimaschutz erhalten. „Nottuln ist auf einem guten Weg in Richtung Treibhausgasneutraliät“, fasst Klimaschutzbeauftragte Martina Marquardt-Wißmann die Anstrengungen des Stiftsdorfes zusammen, klimaneutral zu werden. „Wir gehen mit guten Beispiel voran und versuchen, uns ständig zu verbessern“, macht der Bürgermeister deutlich, dass sich seine Gemeinde mit der Klimaneutralität 2030 ein ehrgeiziges Ziel gesetzt hat und damit vor einer großen Herausforderung steht.
Die Zeit dränge, so Thönnes. Er wünscht sich, dass die Gemeinde mit diesem Engagement ein Vorbild für die Bürger:innen ist, sich ebenfalls fürs Klima und seinen Schutz einzusetzen. „Dieses Ziel können wir nur gemeinsam schaffen“, betont der Bürgermeister und weist darauf hin, dass sich für die Nottulner:innen unter anderem im „Klimanetz“ eine gute Möglichkeit zur Beteiligung bietet.
Das Energiepolitische Arbeitsprogramm als Bestandteil des EEA, dessen Umsetzung der Rat der Gemeinde Nottuln für das Jahr 2023 und darüber hinaus beschlossen hat, liegt nie nur bei einer Person in der Gemeindeverwaltung. „Die Erfüllung der darin festgelegten Anforderungen ist stets eine Gemeinschaftsarbeit, und zwar vom EEA-Team und vielen weiteren Mitarbeitenden“, berichtet Martina Marquardt-Wißmann. Das EEA-Team der Gemeinde Nottuln, das sich aus Vertreter:innen verschiedener Fachbereiche sowie dem Energie-Berater der Gemeinde Nottuln, Reiner Tippkötter von Energielenker, und Vertretern des Klimanetz zusammensetzt, kommt in regelmäßigen Abständen zusammen, überprüft den Ist- und den Sollzustand, sucht Ansätze für neue Maßnahmen.
In den kommenden Jahren wird noch Vieles in Sachen Energieeffizienz und Klimaschutz in der Gemeinde Nottuln geschehen. Was das sein kann, lässt sich auch im Arbeitspapier „Nottuln 2030“ nachlesen, das durch Bürger:innen-Anregungen ständig ergänzt werden soll. Unter anderem sollen die beiden Blockheizkraftwerke von Erdgas auf klimafreundliche Brennstoffe wie zum Beispiel Wasserstoff umgestellt werden. Zudem soll die gesamte Straßenbeleuchtung im Stiftsdorf und seinen Ortsteilen auf LED umgerüstet werden. Das wird schon 2024 Wirklichkeit: Die Gemeine Nottuln lässt insgesamt 2580 Leuchtstellen mit moderner LED-Technik ausstatten.
Außerdem werden die Quartierskonzepte weiter entwickelt, um die energetische Sanierung voranzutreiben – die Bürger:innen werden dabei durch ein Quartiersmanagement vor Ort unterstützt. Und auch bei der Planung neuer Wohngebiete wird Klimaneutralität immer weiter Raum nehmen: Die Verwaltung hat einen Werkzeugkoffer für „Klimafreundliches Bauen und Wohnen“ in Nottuln erarbeitet. Diese Sammlung von entsprechenden Instrumenten hilft dabei, möglichst viele Klimaschutz-Maßnahmen von vornherein mit einzubeziehen.„Nottuln ist zwar auf einem guten Weg, um die angestrebte Klimaneutralität zu erlangen“, so die Klimaschutzbeauftragte Martina Marquardt-Wißmann, „doch um dieses Ziel zu erreichen, gibt es auch weiterhin jede Menge zu tun.“